Gebrauchsanweisung

Bohren. Füllen. Staunen.

Mit Betonamit kann JEDER in nur 3 Schritten Fels, Stein oder Beton zerkleinern. Betonamit Pulver mit Wasser anmischen und in die zuvor erstellten Bohrlöcher einfüllen. Das Material bindet ab und beginnt zu expandieren. Dabei entwickelt Betonamit zur Kaltsprengung einen Expansionsdruck von über 10.000 Tonnen pro Quadratmeter.

In 3 Schritten zur stillen Sprengung.

Im ersten Schritt werden die Löcher gebohrt. Der zu wählende Bohrlochdurchmesser beträgt 25-45mm (1″ – 1 3/4“). Der maximale Bohrlochabstand liegt beim 10-Fachen des Bohrlochdurchmessers und somit bei 25-45 cm (10“ – 18“) . Geringere Bohrlochabstände führen zu noch besseren Ergebnissen. Die Bohrlöcher sollten trocken und möglichst frei von Bohrstaub sein.

Im zweiten Schritt das Betonamit Pulver in den Mischbehälter geben und mit dem Rührwerk etwas auflockern. Dann exakt 1.2 Liter (40oz) kaltes und sauberes Wasser per 5kg (11lb) Betonamit hinzugeben und mit einem Rührwerk 2 Minuten intensiv mischen, bis eine fliessfähige und homogene Mischung vorhanden ist. Die Masse erscheint anfangs relativ trocken, die Konsistenz ändert sich jedoch während des Mischvorgangs schlagartig.

Im letzten Schritt das Gemisch direkt aus dem Mischbehälter in die Bohrlöcher füllen. Es ist keine zusätzliche mechanische Verschliessung erforderlich. Überschüssiges Betonamit Gemisch zur Deaktivierung mit reichlich Wasser verdünnen und mit dem restlichen Bauschutt entsorgen. Die gesamte Verarbeitungszeit soll 5 Minuten nicht übersteigen.

Nun muss die sanfte Sprengung nur noch abgewartet werden. Die Mischung härtet im Bohrloch langsam aus und bindet ab. Danach beginnt sich nach und nach der Expansionsdruck aufzubauen. Die Bruchzeit ist hauptsächlich von der Temperatur, dem Bohrlochdurchmesser und den Bohrlochabständen abhängig. Die Rissbildung erfolgt stets in Richtung des geringsten Widerstandes. Ein größerer Bohrlochdurchmesser bedeutet mehr Kraft, kürzere Reaktionszeit und breitere Rissbildung. Kleinere Abstände der Bohrlöcher bedeuten kleinere Bruchstücke und eine kürzere Reaktionszeit. In der Regel sind nach wenigen Stunden bereits an einigen Stellen kleine Haarrisse erkennbar. Diese weiten sich dann immer weiter aus und neue Risse kommen dazu. Machen Sie nicht den Fehler und beginnen Sie zu früh mit der Beseitigung der Bruchstücke. Lassen Sie das Produkt am besten so lange wie möglich wirken, denn mit jeder Stunde wird das Wegräumen oder Entfernen des gesprengten Objektes einfacher. Mit ein wenig Erfahrung lassen sich Sprengbild, Sprengzeit sehr genau erahnen und nahezu alle Sprengarbeiten explosionsfrei ausführen.

Tipp: BETONAMIT dehnt sich über mehrere Tage immer weiter aus. Das bedeutet, je mehr Zeit Sie dem Produkt geben, desto einfacher gestaltet sich die Beseitigung der Bruchstücke. Haben Sie daher etwas Geduld und lassen Sie BETONAMIT so lange wie möglich wirken, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Bitte beachten Sie unsere Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Betonamit.

So einfach funktioniert das Arbeiten mit BETONAMIT®.

So funktionieren Sprengarbeiten mit BETONAMIT®

Projektbeispiel
Abbruch Betontreppe

Mit BETONAMIT werden sehr häufig Betontreppen oder auch andere Betonaufgänge oder Betonstufen zerkleinert. Hierfür werden die Bohrlöcher im hinteren Bereich der Betonstufen angebracht um eine möglichst effektive und gesamtflächige Sprengung zu erreichen. Je mehr Löcher gebohrt werden, desto kleiner sind die Bruchstücke. Ist die Betontreppe z.B. durch eine Aussenmauer eingeklemmt, helfen leere Bohrungen an der Seite als Druckentlastung.

Projektbeispiel
Zerkleinerung von Findlingen

Findlinge und andere Steine zu zerkleinern ist eine der Hauptanwendungen von BETONAMIT. Auch hier wird die Bruchstückgrösse mit der Anzahl der Bohrlöcher definiert. Wichtig bei dieser Anwendung ist die richtige Bohrlochtiefe, welche mindestens ¾ der Gesamttiefe entsprechen sollte, damit der Stein bis unten durchreisst und nicht seitlich ausbricht.

Positionierung der Bohrlöcher

Grundsatz

Die Rissbildung erfolgt stets in Richtung des geringsten Widerstandes. Ein grösserer Bohrlochdurchmesser bedeutet mehr Kraft, kürzere Reaktionszeit und breitere Rissbildung. Kleinere Abstände der Bohrlöcher bedeuten kleinere Bruchstücke und eine kürzere Reaktionszeit.

Spalten

Die Löcher werden mit geringem Abstand in einer Linie gebohrt. Die Rissbildung erfolgt dadurch von Loch zu Loch. Auf diese Weise können Objekte bei den Sprengarbeiten relativ exakt getrennt bzw. gespalten werden. Die Bohrlochtiefe sollte mindestens ¾ der Gesamttiefe betragen, um ein komplettes durchreisse zu sichern und ein seitliches Ausbrechen zu verhindern. Kleinere Steine oder Betonelemente lassen sich in der Regel bereits mit einem zentralen Bohrloch spalten.

Zerkleinern

Die Löcher werden meist versetzt im mehreren Reihen gebohrt, um möglichst kleine Bruchstücke zu erhalten. Je mehr Bohrlöcher, desto kleiner die Bruchstücke. Die Rissbildung erfolgt kreuz und quer. Auch hier gilt, grössere Bohrlöcher erzeugen einen wesentlich höheren Expansionsdruck was zu einem besseren Sprengergebnis führt.

Abtragen

Ist keine freie Seite zur Verdrängung des Materials vorhanden muss erst Platz geschaffen werden. Das Sollniveau (Dt) wird in der Regel um 5-15cm (2“- 6“) überbohrt, um nachfolgende Stemmarbeiten bestmöglich zu vermeiden. Der Expansionsdruck (F) entwickelt sich immer 90° zum Bohrloch. Mit schrägen Bohrungen ist es somit möglich, selbst bei ungünstigen Situationen eine freie Seite zu schaffen, wohin der Druck bzw. das Material entweichen kann. Es werden optimalerweise zuerst alle Löcher gebohrt und gleichzeitig unter einmal verfüllt, damit sie zusammen wirken können.

Lösen

Um Fels zu lösen werden die Löcher in mehreren Reihen 10-15 cm (2“- 6“) unter das benötigte Boden-Niveau (Dt) gebohrt und verfüllt. Der Untergrund wird dadurch gebrochen und gelöst, so dass er anschliessend mit dem Bagger oder teilweise auch händisch abgetragen werden kann. Auch hier arbeitet der Quellsprengstoff am effektivsten, wenn die Löcher schräg gebohrt werden, sodass ein Teil der Kraft (F) nach oben wirken kann. Es können mehrere Bohrreihen gleichzeitig mit BETONAMIT® verfüllt werden. Zuerst werden in der vordersten Reihe Risse entstehen. Danach wird jeweils die nächste Reihe nachdrücken.

Materialverbrauch

Der Verbrauch pro zu füllenden Meter Bohrloch hängt vom Bohrlochdurchmesser ab. Um die benötigte Menge an Betonamit zu berechnen wird die Summe aller Bohrlöcher in Meter oder Fuss mit dem jeweiligen Faktor multipliziert.

Bohrlochdurchmesser (ø Bohrer)25mm30mm35mm40mm45mm1“1 1/4“1 1/2“1 3/4“
Menge Betonamit per Meter0.86 kg1.24 kg1.68 kg2.20 kg2.78 kg0.93 kg1.4 kg2.0 kg2.75 kg
Menge Betonamit per Fuss0.58 lb0.83 lb1.13 lb1.48 lb1.87 lb0.75 lb0.94 lb1.34 lb1.85 lb

Beispiele

Sie haben 10 Bohrlöcher(ø 40mm) mit 0.3 Meter Tiefe
Faktor bei ø 40 mm: 2.2 kg (Tabelle)
10 Löcher x 0.3 m x 2.2 kg = 6.6 kg Betonamit

Sie haben 10 Bohrlöcher(ø 1 1/2“) mit 5 Fuss Tiefe
Faktor bei ø 1 1/2“: 1.34 lb (Tabelle)
10 Löcher x 5 Fuss x 1.34 lb = 67 lb Betonamit

Technische VORGABEN UND REAKTIONSZEIT

Folgende Tabelle zeigt die zu erwartende Reaktionszeit in Abhängigkeit zur Temperatur. Zusätzlich finden Sie hier weitere hilfreiche Angaben zur Anwendung. Da sich der Bohrlochdurchmesser enorm auf die Expansionskraft und Reaktionszeit auswirkt, empfehlen wir, soweit möglich, den grösstmöglichen Bohrer zu wählen.

Temperatur Objekt5 – 15 °C (40-60 °F)15 – 25 °C (60-80 °F)25 – 35 °C (80-95 °F)
Durchmesser Bohrer (ø Bohrloch)30 – 45 mm (1 1/4“ – 1 3/4“)25 – 45 mm (1“ – 1 3/4“)25 – 40 mm (1“ – 1 1/2“)
Maximaler Bohrlochabstand10x ø Bohrloch10x ø Bohrloch10x ø Bohrloch
Wassermenge per 5 kg1.2 Liter (40 oz)1.2 Liter (40 oz)1.2 Liter (40 oz)
Wirkungsdauer18 – 96 h12 – 72 h6 – 48 h

sicherheitsbestimmungen

  1. Tragen Sie beim Arbeiten mit Betonamit durchgehend eine Schutzbrille.
  2. Verwenden Sie Betonamit nur bei einer Objekttemperatur zwischen 5°C und max. 35°C. (40-95°F)
  3. Schützen Sie das Betonamit Pulver vor Gebrauch vor Wärme.
  4. Verwenden Sie kein warmes Wasser. (max. 20°C / 68°F)
  5. Richtige Wassermenge einhalten: 1.2 Liter (40oz) per 5kg/11lb Betonamit / 0.6 Liter (20oz) per 2.5kg(5.5lb) Betonamit
  6. Mischung maschinell (elektrisches Rührwerk) und nicht händisch herstellen. (Schlechte Mischung erhöht Blow-Out Gefahr)
  7. Verwenden Sie nur Bohrer mit einem Durchmesser von 25-45mm. (1“ – 1 3/4“)
  8. Die minimale Bohrlochtiefe entspricht dem 5-fachen des Bohrlochdurchmessers.
  9. Die maximale Bohrlochtiefe ist situationsbedingt, liegt jedoch bei ca. 6 Meter. (20ft.)
  10. Die Bohrlöcher müssen möglichst sauber und trocken sein.
  11. Füllen Sie an heißen Tagen die Bohrlöcher früh morgens.
  12. Füllen Sie das Betonamit nach dem Mischen sofort in die Bohrlöcher.
  13. Stellen Sie sicher, dass die Expansionskraft keine ungewollten Schäden verursachen kann.
  14. Verdünnen Sie Materialreste mit reichlich Wasser und entsorgen Sie diese gemäß den örtlichen Vorschriften. (Bauschutt)
  15. Schauen Sie niemals direkt in die befüllten Bohrlöcher (Blow-Out-Gefahr)
  16. Arbeitsstelle gegen unbefugten Zutritt absperren. (Blow-Out oder sich lösendes Material)
  17. Mischung nicht in Flaschen oder andere geschlossene Gefäße einfüllen. (Sprengwirkung)
  18. Beachten Sie auch die Gefahren- und Sicherheitshinweise auf der Verpackung. (GHS)

ACHTUNG: Bei Nichteinhaltung der Vorschriften, unsachgemäßer Handhabung oder zu warmen Bedingungen kann es zu einem Blow-Out kommen. Ein Blow-Out ist das plötzliche, explosionsartige entweichen von Betonamit aus dem Bohrloch. Wird man durch das mit hohem Druck entweichende Material im Gesicht getroffen, kann dies zu Verletzungen und schweren Augenschäden führen. Schauen Sie deshalb niemals direkt in die gefüllten Bohrlöcher und tragen Sie beim Arbeiten mit Betonamit immer eine Schutzbrille. Nachdem ein erster Blow-Out erfolgt ist, wiederholt sich dieser etwa 3–6-mal, und kann auch in weiteren Bohrlöchern vorkommen. Sperren Sie den Arbeitsbereich für jegliche Personen für mindestens 3 Stunden.

Betonamit ist nicht giftig, enthält jedoch einen großen Anteil an ungelöschtem Kalk (Calciumoxid).

  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten behutsam mit Wasser spülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
  • Bei Berührung mit der Haut: Bei allergischen Reaktionen mit Wasser und Seife waschen und einen Arzt aufsuchen.

In Liechtenstein produziert.
Weltweit erhältlich.

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